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Glossar

Im Glossar sind Sie die wichtigsten Fachbegriffe und Abkürzungen kurz erklärt, die in den Artikeln erwähnt werden. Zusätzlich finden Sie Links zu vertiefenden Artikeln und hilfreiche Weblinks. 


Aggregation

Unter Aggregation versteht man das Zusammenführen, Harmonisieren und Aufbereiten der Metadaten, damit diese im Kulturpool angezeigt und an Europeana weitergegeben werden können. Um verschiedene Datenmodelle und Inhalte in ein gemeinsames System überführen zu können, müssen die Datenfelder aus zwei verschiedenen Systemen (des Kulturpools und der Partnerinstitution) im sogenannten „Mapping“ miteinander verbunden werden. Ist das Mapping einmal festgelegt, kann die Datensynchronisation regelmäßig und automatisiert erfolgen.
→ Die Datenanbindung an den Kulturpool


Anbindung

Mit Anbindung an den Kulturpool wird der gesamte Prozess bezeichnet, mit dem die digitalisierten Sammlungsobjekte einer Institution im Kulturpool sichtbar werden. Der Anbindungsprozess beinhaltet die Vereinbarung der Zusammenarbeit im Kooperationsvertrag, die technische Anbindung in der Aggregation und die Präsentation in Text und Bild im Institutionsprofil.

Anbindung und Aggregation werden oft synonym verwendet. Andere Begriffe für Anbindung sind auch Datenlieferung, Einbindung o. Ä.


Digitalisat

Digitalisate sind digitale Kopien oder Repräsentationen von physischen Objekten oder Inhalten. Analoge Informationen wie Bilder, Texte, Töne oder Videos werden dazu in digitale Formate umgewandelt. Es gibt verschiedene Arten von Digitalisaten (Bild, Text, Ton, Video, 3D) und viele verschiedene Techniken in der Digitalisierung (Scannen, Fotografieren, 3D-Scannen, Videografie, Audioaufnahmen etc.).


GND

Die Gemeinsame Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek ist ein Service zur Verwaltung von Normdaten. Als kontrolliertes Vokabular werden etwa Personen, Körperschaften, geografische Orte, Werke und Sachbegriffe eindeutig beschrieben. Entstanden für die Bibliotheksnutzung, lässt sich die GND heute auch in anderen Anwendungsbereichen nutzen. 
→ Kontrollierte Vokabulare

dnb.de/gnd


Iconclass

Iconclass ist ein Klassifikationssystem zur Verschlagwortung von Bildinhalten und Themen kultureller Objekte. Schwerpunkte sind Bildthemen der Kunst- und Kulturgeschichte. Mit Iconclass können in Sammlungssystemen einzelne Einträge strukturiert verschlagwortet werden. Dadurch erhält das Objekt selbst oder dessen Inhalt einen detaillierten Kontext.
→ Iconclass


IIIF

Das International Image Interoperability Framework (IIIF) ist ein offener Standard zur Präsentation und gemeinsamen Nutzung digitaler Bilder im Internet. Die APIs bieten Funktionen wie Zoomen, präzises Ausschneiden von Bildbereichen und Vergleiche von Bildversionen. Zudem werden Annotationen von Bildern unterstützt, was besonders in Bildungs- und Forschungskontexten von Vorteil ist.
→ Standards für Digitalisate: IIIF


ISO 639

ISO 639 definiert einen internationalen Standard für Sprachcodes. Es gibt unterschiedliche Versionen mit unterschiedlichem Detailgrad:

  • Satz 1 (aus ISO 639-1:2002) inkludiert mit zweistelligen Buchstabencodes die wichtigsten, meist nationalen Einzelsprachen. Diese Liste eignet sich für allgemeine Verwendung.
  • Satz 2 (aus ISO 639-2:1998) inkludiert mit dreistelligen Buchstabencodes eine größere Anzahl von Einzelsprachen und einige Sprachgruppen. Dieser Satz beinhaltet für jede Sprache einen bibliografischen und einen terminologischen Code (z.B. „ger“ und „deu“ für Deutsch).
  • Satz 3 (aus ISO 639-3:2007) inkludiert mit dreistelligen Buchstabencodes alle Einzelsprachen inkl. Satz 2 und weitere weniger dokumentierte lebende, alte oder ausgestorbene Sprachen.
  • Satz 5 (aus ISO 639-5:2008) inkludiert mit dreistelligen Buchstabencodes eine noch größere Anzahl lebender und ausgestorbener Sprachen inkl. Satz 2. 

ISO 8601

ISO 8601 ist ein internationaler Standard zur Darstellung von Datums- und Zeitangaben, der in der Arbeit mit Metadaten eine wesentliche Rolle spielt. Datum und Zeit werden in einem gut definierten Format angegeben: YYYY-MM-DD für das Datum und HH:MM:SS für die Zeit, oft erweitert durch die Angabe der Zeitzone, z. B. „+02:00“ für CEST. Das Ziel ist, dass jedes System, unabhängig von Standort oder Einstellung, diese Angaben genau gleich versteht und verarbeitet.


Kardinalität

Die Kardinalität (EN: cardinality) beschreibt, wie viele Werte ein Metadatenfeld enthalten kann oder muss. Europeana beschreibt damit die Pflichtfelder, empfohlene und optionale Felder und wie viele Werte stets möglich sind. Die erste Ziffer gibt dabei an, ob ein Wert obligatorisch (1) ist oder nicht (0), die zweite Ziffer gibt an, ob ein Feld mehrere Werte haben kann (n) oder maximal ein Wert möglich ist (1).

Mögliche Kombinationen von Europeana:

  • 1…1 = Das Feld muss einen einzigen Wert haben.
  • 0…1 = Das Feld kann keinen oder einen einzigen Wert haben.
  • 0…n = Das Feld kann keinen, einen oder mehrere Werte haben.
  • 1…n = Das Feld muss zumindest einen und kann mehrere Werte haben.

→ Pflichtfelder in EDM (Kurzübersicht)


Linked-Open-Data (LOD)

Linked Open Data (LOD) ist eine Methode zur Organisation und Veröffentlichung digitaler Daten, die eine einfache Vernetzung und Zugänglichkeit ermöglicht. LOD nutzt Standards wie RDF (Resource Description Framework) und URIs, um Daten semantisch zu verknüpfen, wodurch ein globales Netzwerk von Informationen entsteht, das für Forschung und Bildung genutzt werden kann. Auf europäischer Ebene treiben etwa das Portal für europäische Daten (data.europa.eu) und Europeana die Entwicklung und Förderung von LOD voran. Die grundlegenden Prinzipien von Linked Open Data hat bereits Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, definiert.


Lizenz

Eine Lizenz ist eine rechtlich gültige Erlaubnis, die die Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werks unter festgelegten Bedingungen gestattet. Die Lizenzvergabe für ein neu erstelltes Werk hilft, die erlaubten und verbotenen Formen der Verwendung eines Werks sichtbar zu machen. Vertragliche Vereinbarungen zur Nutzung und Verwertung eines Werks können auch „nur“ über Werknutzungsbewilligungen geregelt werden – aber für die Nutzung in der Öffentlichkeit sind Lizenzen wie Creative Commons passender.
→ Nutzungsrechte
→ 14 mögliche Nutzungsrechte in Europeana


Mapping

Mapping bezeichnet den Prozess der Zuordnung von Datenfeldern zwischen verschiedenen Datenstandards. Es werden also Datenfelder mit unterschiedlichen Bezeichnungen, aber gleichem Inhalt, einander zugewiesen. Datenfelder im LIDO-Format müssen etwa mit den Datenfeldern im EDM-Format „gemappt“ werden. 

Beispiel: Mapping von dc:publisher mit Herausgeber und dcterms:spatial mit Ort

Mapping kann je nach Kontext bedeuten, Daten zwischen verschiedenen Formaten (wie von CSV nach XML), Schemata (zwischen unterschiedlichen Datenbankstrukturen) oder gemäß unterschiedlichen Standards zu übertragen und anzupassen. Das Ziel des Mappings ist, die korrekte Dateninterpretation im Übertrag von einem Kontext in einen anderen zu gewährleisten. 


Metadaten

Metadaten sind detaillierte Informationen, die sowohl ein Originalobjekt als auch dessen Digitalisat beschreiben. Sie umfassen Informationen wie Titel, Künstlerinnen und Künstler, Entstehungsjahr, Größe, Material und mehr. Diese Metadaten werden von den jeweiligen Institutionen erfasst und an den Kulturpool übermittelt, wobei sie sich an Standards wie vordefinierte Kategorien und Formate halten. Zusätzlich beinhalten Metadaten im Kulturpool Angaben zu → Nutzungsrechten, Medientypen und der herstellenden Institution.
→ Europeana Data Model (EDM)
→ Metadatenstandards


MIME-Typ

Der MIME-Typ (Multipurpose Internet Mail Extensions) ist die eindeutige Beschreibung eines Dateiformats. Damit können Contenttypen und Subtypen eindeutig bezeichnet werden. Etwa können Bilder mit image/jpeg oder image/png oder Audios mit audio/mp4, audio/flac oder audio/aac bezeichnet werden.


Nutzungsrecht

Ein Nutzungsrecht gibt an, auf welche Weise ein Werk verwendet werden kann. Die Urheberin/der Urheber kann Dritten Nutzungsrechte für ein Werk im gewünschten Umfang einräumen.
→ Überblick über Verwertungsrechte
→ 14 mögliche Nutzungsrechte in Europeana


PID

Ein PID (Persistenter Identifikator) ist ein Identifikator, der ein (digitales) Objekt eindeutig, einzigartig und persistent beschreibt. Er hilft in der Verwendung von Datenbanken und Sammlungssystemen beim eindeutigen Verweis auf einzelne Objekte oder Ressourcen. Durch einen PID kann etwa bei Namensgleichheit zweier Objekte oder beim Ändern einer Referenz der langfristige Verweis gewährleistet werden.
→ Persistente Identifikatoren (PIDs)


RDF

RDF (Resource Description Framework) ist ein Metadatenstandard des World Wide Web Consortium (W3C). Als Standard des Semantic Web ermöglicht RDF die Beschreibung von Ressourcen und ihren Beziehungen durch Tripel aus Subjekt, Prädikat und Objekt. RDF wird häufig als Basis für Ontologiesprachen wie OWL oder SKOS verwendet.


URI

Ein URI (Uniform Resource Identifier) ist eine eindeutige Zeichenfolge, die zur Identifizierung einer Ressource im Internet verwendet wird. Er ermöglicht die Lokalisierung und den Zugriff auf Ressourcen wie Websites, Dokumente oder Dateien und kann als allgemeinere Form einer URL (Uniform Resource Locator) gesehen werden. Ein URI muss nicht notwendigerweise auf eine zugängliche Internetadresse verweisen, sondern dient primär der eindeutigen Identifikation.

Beispiele für URIs:

mailto:info@beispiel.at
tel:+1234567890
urn:isbn:0451450523

Beispiele für URLs (die auch URIs sind):

https://www.beispiel.at ftp://beispiel.at/datei.zip

Beispiele für URIs in kontrollierten Vokabularen:

→ Iconclasshttps://iconclass.org/49L641 Geonames: https://www.geonames.org/2761369/vienna.html


Verwertungsrecht

Verwertungsrechte ermöglichen der Urheberin/dem Urheber, sein/ihr Werk auf spezifische Arten kommerziell zu nutzen und zu vermarkten. Die verschiedenen Verwertungsrechte (z. B. Recht zur Vervielfältigung, Verbreitung und Wiedergabe) sind im Urheberrechtsgesetz geregelt und können über Werknutzungsbewilligungen oder Werknutzungsrechte übertragen werden.
→ Überblick über Verwertungsrechte


Vorschaubild

Die Vorschaubilder im Kulturpool werden in den Suchergebnissen angezeigt. Um den Nutzerinnen und Nutzern des Kulturpools einen schnellen und einheitlichen Überblick über die Digitalisate zu gewährleisten, werden die Vorschaubilder von 2D-Digitalisaten in einer geringen Auflösung generiert.
→ Dateiformate


XSLT

XSLT (Extensible Stylesheet Language for Transformations) ermöglicht die Umwandlung von XML in andere Formate. Üblicherweise wird XLST über die Kommandozeile ausgeführt, aber es gibt auch Werkzeuge mit Benutzeroberfläche.