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Einstieg: Dateiformate

Digitalisate werden in mehreren Versionen gespeichert, um verschiedene zukünftige Abfragebedürfnisse bedienen zu können: eine für die Archivierung, eine für die Nutzung und eine für die Ansicht des Digitalisats in der Online-Sammlung. Dementsprechend gelten für die Archivkopie, die Nutzungskopie und die Ansichtskopie je nach Medientyp unterschiedliche Anforderungen.

In der Welt der digitalen Archive haben sich Begriffe wie „Archivkopie“, „Nutzungskopie“ und „Ansichtskopie“ durchgesetzt.

Archivkopie, Nutzungskopie und Ansichtskopie

  • Als Archivkopie wird ein Digitalisat bezeichnet, das ein möglichst präzises Äquivalent zum Sammlungsobjekt darstellt. Die Archivkopie und die zugrunde liegenden Rohdaten werden bei der Institution gespeichert. Die Kopie wird in einem möglichst langlebigen und damit für die Langzeitsicherung geeigneten Dateiformat gespeichert. Eine Archivkopie soll möglichst unbearbeitet bleiben. 
  • Eine Nutzungskopie ist eine Datei, die üblicherweise nicht publiziert wird, mit der aber wissenschaftlich gearbeitet werden kann. In der Nutzungskopie können Bildbearbeitungen wie Weißabgleich u. ä. vorgenommen werden.
  • Die Ansichtskopie (oder Auslieferungskopie) ist eine Arbeitskopie, mit der tagtäglich gearbeitet werden kann. Sie ist meist komprimiert oder kleiner gerechnet als die Nutzungskopie. Sie wird für die Veröffentlichung auf Webplattformen bereitgestellt. 

Nach dem Erstellen des Digitalisats wird dieses als Archivkopie gespeichert und anschließend nicht mehr verändert. Für das Erstellen der Nutzungskopie (und folglich auch der Ansichtskopie) wird immer nur eine Kopie dieser Archivkopie verwendet.

Bildanzeige im Kulturpool

  • Der Kulturpool generiert für 2D-Digitalisate Vorschaubilder auf Basis der übermittelten Ansichtskopie, um schnelle und einheitliche Ergebnisse in der Suche anzuzeigen.
    Die generierten Vorschaubilder sind:
    • Maximale Länge der längeren Bildkante: 800 Pixel
    • Bildformat: .webp
  • In der Vollansicht werden die Ansichtskopien der Partnerinstitution angezeigt. Steht kein IIIF-Manifest zur Verfügung, wird ein statisches Manifest erzeugt, das die Bild-URL(s) der Institution enthält. Damit die Bilder in der Vollansicht angezeigt werden können, müssen die Mediendaten auf den Quell-Servern stets erreichbar sein.

  • Für andere Medientypen (Audio, Video, 3D, Text) können Bilder über das Metadatenfeld «edm:object» geliefert werden.

Anforderungen an Dateiformate

Digitalisate sollen das Original so getreu wie technisch möglich wiedergeben und über freie Software & offene Formate darstellbar und editierbar sein. So können (kosten-)effiziente Lösungen für Digitalisierungsvorhaben ermöglicht werden. Die langfristige Bewahrung der vollständigen und ursprünglichen Funktionalität bestimmter Dateiformate ist oftmals nicht praktikabel oder möglich. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen langfristigen Bewahrung von digitalen Inhalten ist höher, wenn die Dateiformate die folgenden Merkmale aufweisen:

  • Plattformunabhängigkeit
  • nicht-proprietär (vollständig veröffentlicht, einem offenen, dokumentierten Standard folgend und lizenzgebührenfrei verfügbar sowie vollständig und unabhängig von mehreren Softwareanbietern ohne Einschränkungen des geistigen Eigentums an der erforderlichen Technologie)
  • keine „verlustbehaftete“ oder proprietäre Komprimierung
  • keine eingebetteten Dateien, Programme oder Skripte
  • keine vollständige oder teilweise Verschlüsselung
  • in der Forschungsgemeinschaft gebräuchlich

Im folgenden Abschnitt finden Sie Dateiformate für die fünf Bereiche Bild, Text, Ton, Video und 3D, die sich in der Arbeit mit Digitalisaten bereits bewährt haben.